Laut Medienberichten befindet sich aktuell ein Gesetzentwurf des Bundesfamilienministeriums in Abstimmung, das einen Anspruch auf zehn Tage Urlaub nach Geburt für das zweite Elternteil vorsieht. Laut Gesetzentwurf hätten abhängig beschäftigte Partnerinnen und Partner Anspruch auf eine bezahlte Freistellung direkt nach der Entbindung der Frau.
„Dieser Vorschlag einer Familienstartzeit ist der richtige Weg für mehr Gleichberechtigung bei der Pflege und Erziehung von Kindern. Außerdem werden Familien so zielgenauer unterstützt. Ich bin froh, dass diese Forderung aus dem Koalitionsvertrag nun Gestalt annimmt, weil sie Familie modern denkt und wir genau solche Lebensarbeitszeit-Modelle brauchen, um dem Wunsch nach partnerschaftlichen Aufgabenteilung zu entsprechen“, sagt die familienpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Thüringer Landtag, Diana Lehmann.
Die Kosten der Freistellung sollen dabei nicht bei den Arbeitgeber:innen liegen, sondern per Umlageverfahren finanziert werden. Deutschland würde mit dem Beschluss eines solchen Gesetzes eine EU-Richtlinie zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie umsetzen.
„Nach der Familienstartzeit muss der nächste Schritt die Einführung einer Familienarbeitszeit sein. In einer Lebensphase, in der wegen der Betreuung von Kindern oder der Pflege von Angehörigen eine Reduzierung der Arbeitszeit notwendig wird, muss beiden Partnern eine Lohnersatzleistung geboten werden. Das macht die Arbeitszeitreduzierung nicht nur für beide Partner finanziell attraktiv, beide sind auch gleichermaßen gefordert“, so Lehmann.