„Wenn es um gute Arbeit geht, ist die Arbeit noch lange nicht getan!“ – SPD-Fraktionsvorsitzender zur Vorstellung des DGB-Index

Zur heutigen Vorstellung des „DGB-Index Gute Arbeit“ in Thüringen durch Arbeitsministerin Katharina Schenk erklärt der Fraktionsvorsitzende der SPD-Landtagsfraktion, Lutz Liebscher:

„Die Arbeitsbedingungen in Thüringen haben sich in den vergangenen Jahren spürbar verbessert. Und ich bin überzeugt: Unter SPD-Arbeitsministerin Katharina Schenk wird diese Entwicklung weiter Fahrt aufnehmen. Besonders erfreulich: Die Befragten bewerten die Beschäftigungschancen im Freistaat überdurchschnittlich positiv. Dennoch bleibt der Handlungsbedarf groß: Wenn es um gute Arbeit geht, ist die Arbeit noch lange nicht getan! Hohe körperliche Belastungen und Zeitdruck führen weiterhin dazu, dass die Arbeitsqualität im Ländervergleich schlechter abschneidet. Der zunehmende Personalmangel verschärft die Situation zusätzlich.“

Die Befragung von 1.000 Thüringerinnen und Thüringern zeigt: Der Indexwert für „Gute Arbeit“ liegt bei 61 – und damit trotz positiver Entwicklungen weiterhin unter dem Bundesdurchschnitt von 65. Besonders Frauen sowie qualifizierte Fachkräfte, etwa in der Pflege, bewerten ihre Arbeitsbedingungen mit Blick auf Einkommen, Belastungen und Rentenerwartung kritischer.

Lutz Liebscher weiter:

„Der DGB-Index macht deutlich: Viele Menschen in Thüringen leisten tagtäglich Enormes und arbeiten an oder sogar über ihrer Belastungsgrenze. Die in den letzten Wochen laut gewordenen Zweifel an der Leistungsbereitschaft von Beschäftigten – wie zum Beispiel kürzlich von IHK-Präsident Bauhaus geäußert – sind daher vollkommen unangebracht. Angesichts des massiven Fach- und Arbeitskräftemangels in Thüringen appelliere ich an alle Verantwortlichen, mit Vernunft zu handeln: Wir müssen die Arbeitsbedingungen weiter verbessern – nicht auf dem Rücken der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, sondern mit ihnen gemeinsam. Wir stehen fest an der Seite der Beschäftigten und der Gewerkschaften im Freistaat. Denn gute Arbeitsbedingungen sind Voraussetzung für die Sicherung von Fachkräften und die Zukunftsfähigkeit unseres Wirtschaftsstandorts. Deshalb setzen wir uns weiterhin mit Nachdruck ein – für mehr Tarifbindung, Mitbestimmung, Weiterbildung und Qualifizierungsangebote sowie eine bessere Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Pflege. Wir werden zudem nicht hinnehmen, dass das Thüringer Vergabegesetz – mit seinen Regelungen zu Tariftreue sowie sozialen und arbeitsrechtlichen Standards – ausgehöhlt wird. Es ist ein wichtiges Instrument zur Sicherung fairer Arbeitsbedingungen und verdient unseren konsequenten Schutz.“

Wahlkreis Jena II

Sprecher für Infrastruktur (Verkehr, Bau, Wohnen, Landesplanung), Forst, Landwirtschaft, Wissenschaft und Forschung