Der Thüringer Landtag hat heute den Antrag der Koalitionsfraktionen für einen erfolgreichen und nachhaltigen Neustart der Thüringer Tourismuswirtschaft nach den letzten zwei Pandemiejahren beschlossen. Insbesondere die Lockdowns haben die Branche mehrfach vor große Herausforderungen gestellt. Mit dem heute beschlossenen Neustart soll unter anderem die bundesweite Werbung für Thüringen als Ziel für die Reisesaison 2022 verstärkt und in den kommenden Jahren ausgebaut werden. Erklärtes Ziel ist zudem eine umfangreiche Imagekampagne, um national und international Fachkräfte für Thüringen zu werben.
„Diese Imagekampagne wird aber nur dann nachhaltig Früchte tragen, wenn sich die Arbeitsbedingungen und das Lohnniveau in der Gastronomie und Hotellerie verbessern“, sagt die Sprecherin für Wirtschaft und Tourismus der SPD-Landtagsfraktion, Diana Lehmann. So hätten viele ehemals Beschäftigte die Branche langfristig verlassen, weil sie während der Coronapandemie vom Kurzarbeitergeld nicht dauerhaft leben konnten und sich beruflich umorientiert haben. Zwar ist das Kurzarbeitergeld eine Erfolgsgeschichte und hat in der Krise Millionen von Jobs gerettet, es ist aber maßgeblich von der Höhe des vor der Kurzarbeit erzielten Einkommens abhängig.
„Die Löhne im Gastgewerbe sind mitunter so niedrig, dass das Kurzarbeitergeld oft gerade mal 950 Euro im Monat oder sogar noch weniger betrug. Es wird also nur mit höheren Löhnen und besseren Arbeitsbedingungen gelingen, wieder mehr Menschen für einen Job in der Hotel- und Gastrobranche zu begeistern“, so Lehmann.
Einen Beitrag dazu würde auch die Erhöhung des Thüringer Vergabemindestlohns auf mindestens 13 Euro und dessen Ausdehnung auf die kommunalen Auftraggeber leisten, betont die SPD-Wirtschaftspolitikerin abschließend.