Der Freistaat Thüringen fördert ab 2022 die Niederlassung von Apothekerinnen und Zahnärzten im ländlichen Raum. Den Zuschuss beschloss der Thüringer Landtag heute auf Initiative von SPD, Grünen, Linken und FDP.
Dazu erklärt Dr. Thomas Hartung:
„Wir wollen, dass alle Thüringerinnen und Thüringer nah an ihrem Wohnort einen Arzt, einen Zahnarzt und eine Apotheke finden. Das gilt für die Großstädte genauso wie für den ländlichen Raum. Doch allein in den nächsten zehn Jahren wird jeder zweite Zahnarzt in Rente gehen. Also müssen wir jetzt handeln. Deshalb werden wir gerade in den ländlichen Regionen die Niederlassung von Zahnärztinnen und Apotheker ab dem nächsten Jahr auch mit einem finanziellen Zuschuss fördern. Dieses Programm gibt es bisher schon für die Haus- und Fachärzte, und wird nun auf die zahnmedizinische und pharmazeutische Versorgung ausgeweitet. Damit möglichst viele Regionen davon profitieren, haben wir die Mittel dieses Programms im Landeshaushalt 2022 vervierfacht: von bisher 300.000 Euro auf nun 1,2 Mio. Euro. Außerdem haben wir die Landesregierung beauftragt, einen Zahnärzte-Scout einzuführen, der die Studierenden der Zahnmedizin über die Möglichkeiten der Niederlassung im ländlichen Raum informiert.“
Der Antrag zur Sicherstellung der pharmazeutischen und zahnmedizinischen Versorgung im ländlichen Raum wurde gemeinsam von den Koalitionsfraktionen und der Parlamentarischen Gruppe der FDP in den Landtag eingebracht.
„Das zeigt, was wir gemeinsam erreichen können, wenn wir über Parteigrenzen hinweg an Lösungen arbeiten. Denn gut erreichbare Zahnärzte und Apotheken brauchen wir alle“, betont Dr. Cornelia Klisch, niedergelassene Ärztin und Vorsitzende des Gesundheitsausschusses im Thüringer Landtag. Die CDU lehnte die Förderung der ambulanten Gesundheitsversorgung auf dem Land hingegen ab.