Auf die Mitteilung der Universität Erfurt, sie wolle Studierende aus Russland bitten, im Sommersemester sowie im kommenden Wintersemester nicht an die Universität Erfurt zu kommen, reagiert der hochschulpolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Lutz Liebscher:
„Den Austausch auf der persönlichen Ebene abzubrechen, halte ich für ein völlig falsches Signal. Hier muss unbedingt zwischen Institutionen und Personen unterschieden werden!“
Das Einfrieren von institutionellen wissenschaftlichen Kooperationen, wie es der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) bereits empfohlen hat, befürwortet der Sozialdemokrat. Putin habe den wissenschaftlichen Austausch mit Deutschland geschätzt, deshalb aber einzelne Studierende abzuweisen und sie aufgrund ihrer Herkunft in eine Art Mitverantwortung für Putins Krieg gegen die Ukraine zu nehmen, sei indiskutabel.
„Gerade angesichts der offen ablehnenden Haltung vieler russischer Wissenschaftler:innen gegenüber Putins Krieg in der Ukraine darf der Gesprächsfaden mit ihnen sowie Studierenden aus Russland nicht abbrechen. Es wäre sogar zu überlegen, die Kapazitäten für Austauschstudierende aus Russland und der Ukraine noch zu erhöhen und dann gemeinsam mit ihnen in einen Dialog zu treten, wie die Situation in beiden Staaten auf lange Sicht mit Unterstützung der EU verbessert werden kann“, so Liebscher.