Morgen finden in ganz Deutschland Aktionen rund um den internationalen „Safe Abortion Day“ statt, der die Abschaffung des Paragrafen 218 StGB und den selbstbestimmten Umgang mit Schwangerschaftsabbrüchen zum Thema hat.
Laut Thüringer Gesundheitsministerium haben im Vorjahr rund 30 Thüringer Ärzt:innen Schwangerschaftsabbrüche vorgenommen. Dass viele von ihnen noch immer nicht ganz offen darüber informieren, liegt auch an der Sorge vor Anfeindungen.
„Dass viele Ärztinnen und Ärzte auch nach der Aufhebung des Paragrafen 219a noch Sorge haben, öffentlich über ihr Angebot zu informieren, ist mehr als bedauerlich. Es ist vor allem eine Gefahr für die Menschen, die vor einer solchen Entscheidung stehen oder sie bereits getroffen haben. Deshalb braucht es Aktionen, wie den ‚Safe Abortion Day‘, um weiter über das Thema Schwangerschaftsabbruch zu informieren und das Thema endlich zu enttabuisieren“, so die gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion, Dr. Cornelia Klisch.
Aus den Zahlen vom Vorjahr geht hervor, dass sich die Anzahl der Abbrüche vornehmenden Ärzt:innen erhöht und durch die zugleich schrumpfende Bevölkerung der statistische Versorgungsgrad erhöht hat. Trotzdem gibt es Zweifel daran, ob allein dadurch ein ausreichend barriere- und diskriminierungsfreier Zugang gewährleistet ist. Über all das informiert unter anderem das Thüringer Bündnis für sichere und legale Schwangerschaftsabbrüche, das sich mit mehreren Angeboten am Aktionstag „Safe Abortion Day“ beteiligt.
„Ich bin dem Thüringer Bündnis für sichere und legale Schwangerschaftsabbrüche dankbar, dass es sich am ‚Safe Abortion Day‘ beteiligt. Es ist wichtig, den Menschen, die sich einen Schwangerschaftsabbruch wünschen oder bereits durchgeführt haben, eine starke Stimme zu geben. Als Politikerin und Ärztin werde ich alles dafür tun, Teil dieser starken Stimme zu sein“, so Dr. Klisch.
Sie begrüßt zudem den gesundheitspolitischen Antrag der Jusos und der ASG, der am vergangenen Samstag auf dem Landesparteitag der Thüringer SPD erstmals beraten wurde. Er sieht vor, dass künftig in allen Krankenhäusern mit einer Geburtsklinik sowie an den Universitätskliniken Schwangerschaftsabbrüche durchgeführt werden.