„Aus der Ukraine geflüchtete Kinder sollten in Thüringen so schnell wie möglich in den Kitas aufgenommen werden“, sagt Dr. Thomas Hartung, der bildungspolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion. „Krippen und Kindergärten sind wichtige Orte der Integration, denn sie ermöglichen das unbefangene Miteinander mit anderen Kindern und das spielerische Erlernen der deutschen Sprache in Alltagssituationen. Zudem erleichtert eine verlässliche Kindertagesbetreuung die berufliche Integration der Eltern deutlich.“
Der Bildungspolitiker sieht keine Notwendigkeit, die Aufnahme der ukrainischen Kinder mit einer generellen Absenkung der Thüringer Kita-Standards zu verbinden. „Dort, wo räumliche oder personelle Kapazitäten in Einrichtungen nicht ausreichen, muss es natürlich befristete Ausnahmeregelungen geben können“, erläutert Dr. Hartung. „Aber man muss auch nicht gleich das Kind mit dem Bade ausschütten. Wir brauchen in Thüringen nicht weniger, sondern ein deutliches Plus an frühkindlicher Bildungsqualität. Insbesondere liegen wir bei den Betreuungsschlüsseln noch immer deutlich unter dem, was Fachexpert:innen und -verbände als Mindeststandards definieren.“ Daher setze sich die Thüringer SPD seit Jahren für eine schrittweise, kontinuierliche Verbesserung der Kita-Personalschlüssel ein.
Wichtig ist Dr. Hartung zudem, dass das Land das Potenzial an ausgebildeten Erzieher:innen unter den geflüchteten Ukrainer:innen nutzt. „Wir brauchen hier deutlich beschleunigte Verfahren für die Abschluss- und Berufsanerkennung der zu uns kommenden ukrainischen Erzieher:innen“, betont der Sozialdemokrat. „Da die Erzieher:innenausbildung in der Ukraine ein hohes Niveau hat, sollten wir uns glücklich schätzen, wenn wir derart qualifiziertes pädagogisches Personal in Thüringen haben. Land und Einrichtungsträger müssen diese Chance ergreifen und für die schnellstmögliche berufliche Integration dieser Kita-Fachkräfte sorgen.“