Seiteneinsteiger in Schulen ja! – Aber mit Augenmaß
Ohne Seiteneinsteigerinnen und Seiteneinsteiger wird es in den kommenden Jahren im Thüringer Schulwesen, aber auch bundesweit nicht gehen – das macht SPD-Bildungspolitiker Dr. Thomas Hartung in der im Thüringer Landtag laufenden Debatte um Seiteneinsteiger im Schuldienst deutlich.
So gibt es viele Faktoren, die für den akuten Lehrermangel und den daraus resultierenden Unterrichtsausfall verantwortlich sind und die eine Öffnung des Bildungswesens für qualifizierte Seiteneinsteiger notwendig machen.
„Seiteneinsteigerinnen und Seiteneinsteiger sind für die Thüringer Schulen ein kostbares Gut. Sie helfen nicht nur, Personalmängel zu minimieren und den Unterrichtsausfall zu bekämpfen. Sie bringen auch neue Perspektiven aus ihren nicht-lehramtsspezifischen Ausbildungsgängen und kostbare Erfahrungen aus ihrem bisherigen Berufsleben in die Schulwelt ein. Wir sollten daher landesseitig alles tun, um den Seiteneinstieg in den Schuldienst attraktiv zu gestalten, den Übergangsprozess zu entbürokratisieren und zu beschleunigen, die neuen Lehrerinnen und Lehrer gerade in den ersten Monaten ihrer Tätigkeit bestmöglich zu begleiten und zu unterstützen sowie ihnen nötige Nachqualifikationen rasch und passgenau zukommen zu lassen“, so Dr. Hartung.
Dafür braucht es aus Sicht des Sozialdemokraten aber kein überstürztes und nur auf Aufmerksamkeit ausgelegtes Verfahren, wie es die CDU mit ihrem Antrag versucht, in den Landtag einzubringen, sondern ein Vorgehen mit Augenmaß:
„Damit wir ein unbürokratisches Verfahren für Seiteneinsteiger erreichen und außerdem die Abbruchquote unter ihnen minimieren, braucht es nicht nur thüringenspezifische Lösungsansätze und Verbesserungen, sondern auch bundesweit deutlich mehr Koordination zwischen den Ländern und die Definition einheitlicher Mindeststandards für den Seiteneinstieg in den Schuldienst.“
Problematisch bei dem von der CDU im aktuellen Plenum eingereichten Antrag ist, dass er im Wesentlichen dem ebenfalls von der CDU-Fraktion eingereichten Antrag zur Steigerung der Attraktivität des Lehrerberufs gleicht, der bereits im Bildungsausschuss thematisiert wird.
„Wir brauchen nicht zwei sachgleiche Anträge, wir müssen bei der Modernisierung des Schulwesens insgesamt vorankommen, dafür haben wir als Koalition einen vielversprechenden Antrag, der ebenfalls bereits im Bildungsausschuss liegt“, so Hartung abschließend.