Aufgrund der jüngsten Berichterstattung über sexualisierte Gewalt am Bistum Erfurt und der Universität Erfurt möchte die gleichstellungspolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, Dr. Cornelia Klisch, das Augenmerk auf wichtige Hilfsangebote lenken:
„Die in den aktuellen Berichten erwähnten Fälle sind eine Form Gewalt und Machtausübung, die sowohl im Arbeitskontext, aber auch im Privaten in Form von häuslicher Gewalt auftreten. Für Betroffene ist es deshalb wichtig, bestehende Hilfsangebote zu kennen, um sich vor solchen Missbrauchsabsichten wirksam schützen zu können. Sexualisierte Gewalt muss aus dem Schatten ans Licht geholt werden, damit die Täter nicht immer wieder im Verborgenen im Schutz der oft bestehenden Scham weiter agieren können.“
Zu den bestehenden Hilfsstrukturen gehören neben Beratungen wie über die Frauenzentren, Vertrauenslehrer und Kinderschutzbeauftragten auch das Hilfe-Telefon des Bundesamts für Familie (Telefonnummer: 08000116016), über das Hilfe in 18 Sprachen angeboten wird. Gleichzeitig gilt es natürlich umso mehr, die Prävention in diesem Bereich voranzubringen. Dazu gehören beispielsweise Führungskräfteschulungen und Sensibilisierungsveranstaltungen für Beschäftigte, wie es auch die katholische Kirche, der Thüringer Landessportbund und viele andere gemeinnützige Organisationen auch im Ehrenamt mittlerweile handhaben“, so Klisch weiter.
„Wichtig ist es, offen und frei über die Thematik und entstehende Probleme zu sprechen, denn es geht eben nicht um einen Generalverdacht gegen jeden Mann, sondern um ein sensibles und reflektiertes Bewusstsein für das Thema. Denn nur wer weiß, welche Bedingungen sexuelle Belästigungen befördern, kann sexuelle Gewalt effektiv vorbeugen. Nur wer weiß, welche Unterstützung Betroffene brauchen und wie sie diese möglichst leicht erhalten, kann andere effektiv unterstützen. Das gilt für uns alle: Nicht wegschauen, Hilfe anbieten!“