„Das Deutschlandticket entlastet auch weiterhin die tägliche Fahrt zur Arbeit“, betont Lutz Liebscher, verkehrspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Thüringer Landtag. Die positiven Auswirkungen des Deutschlandtickets auf den Nahverkehr sind beeindruckend: „Im Durchschnitt sind in Thüringen die Fahrgastzahlen in den Nahverkehrszügen seit der Einführung des Deutschlandtickets um beeindruckende 50 Prozent gestiegen, auf bestimmten Strecken sogar um 100 Prozent“, erläutert Liebscher.
Rund 570.000 Menschen in Thüringen pendeln täglich zur Arbeit, wobei ein Großteil den eigenen Pkw nutzt. Diese Entwicklung konnte durch die Einführung des Deutschlandtickets und der damit einhergehenden Attraktivitätssteigerung des öffentlichen Nahverkehrsangebots entgegengewirkt werden. „Zugleich führt die Nutzung des ÖPNV zur Entlastung der privaten Haushalte um mehrere hundert Euro im Jahr“, fasst Liebscher zusammen.
Ein weiterer Erfolg für Thüringen ist die Verankerung des „Wer bestellt, bezahlt-Prinzips“ im ÖPNV-Gesetz. Liebscher erklärt: „Nach unserem Kenntnisstand ist Thüringen das erste Bundesland, das dieses Prinzip im Nahverkehrsgesetz verankert hat. Darüber hinaus muss Bundesverkehrsminister Wissing jetzt nachziehen, um langfristig die Finanzierung sicherzustellen.“ Im Haushalt 2024 stellt der Freistaat beachtliche 19,9 Millionen Euro als Zuschuss aus den Landesmitteln für das Deutschlandticket zur Verfügung.
Jedoch dürfen die Investitionen in neue Busse und Bahnen, Oberleitungen, Schienen sowie Bahnsteige nicht aus dem Blick geraten. Allein bei der Elektrifizierung ist Thüringen bundesweites Schlusslicht. Zudem braucht es gute Arbeitsbedingungen, um Fachkräfte zu gewinnen, zu qualifizieren und zu halten. „Über 60 Prozent der beruflichen Wege werden mit dem Pkw zurückgelegt. Es bedarf alltagstauglichere Alternativen, besonders im ländlichen Thüringen, da haben wir noch viele Aufgaben vor der Brust“, fasst Liebscher abschließend zusammen.