Eine gemischte Bilanz zieht Lutz Liebscher, stellvertretender Vorsitzender der SPD-Fraktion im Thüringer Landtag, zum Beginn des Schuljahres 2024/25: „Es ist gut, dass jetzt über 60 Schulen mit der Umsetzung des Startchancen-Programms beginnen und so zusätzliche Ressourcen und Unterstützung in ihrer Arbeit erhalten. Ebenso positiv ist, dass das neue Schulgesetz in Kraft tritt, das endlich Rechtssicherheit beim digital gestützten Unterricht schafft und klare schulrechtliche Regelungen zum Einsatz von pädagogischen Assistenzkräften und Verwaltungsassistenzen enthält.“
Wichtige Probleme seien aber nach wie vor ungelöst, insbesondere im Hinblick auf Unterrichtsabdeckung und Stundenausfall. „Trotz aller Bemühungen der Regierungskoalition fällt noch immer viel zu viel Unterricht aus, vor allem an Regelschulen, in Mangelfächern und den Regionen abseits der Städtekette. Hier besteht auch künftig großer Handlungsbedarf“, betont der Sozialdemokrat. „Wir müssen die Ausbildungskapazitäten im Regelschulbereich weiter erhöhen, längerfristig zu einer Umstellung der Lehramtsstudiengänge auf eine schulstufenbezogene Ausbildung kommen, weitere Anreize für das Lehramtsstudium in Mangelfächern schaffen, Seiten- und Quereinsteiger*innen ein positives Arbeitsumfeld und bessere Karrieremöglichkeiten bieten, aber auch die Personalgewinnungs- und Personaleinstellungsverfahren endlich entbürokratisieren und beschleunigen“, sagt Liebscher.
Diese Punkte werde die SPD-Fraktion im kommenden Schuljahr entschlossen angehen. „Wir wollen, dass sämtliche Lösungsansätze, die in anderen Bundesländern erfolgreich im Kampf gegen den Stundenausfall eingesetzt werden, auch in Thüringen genutzt werden“, erklärt der SPD-Politiker. „Das wird im Zentrum unserer weiteren Arbeit für die Thüringer Schulen stehen und ist für uns auch weit wichtiger als Schulanfängerprämien zu versprechen, wie es gerade die CDU tut.“