Bildungspolitiker Dr. Hartung: Kita-Qualität muss jetzt im Vordergrund stehen!

Einer neuen Bertelsmann-Studie zufolge bietet der Freistaat Thüringen gemessen an den Personalschlüsseln deutlich schlechtere Bildungschancen als westdeutsche Bundesländer. Der bildungspolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion Dr. Thomas Hartung zieht daraus klare Schlüsse:

„Bevor wir wichtige Projekte wie ein drittes beitragsfreies Kita-Jahr angehen, müssen wir die Kita-Qualität deutlich verbessern. Wir wissen schon länger, dass dies eine Baustelle ist. Die Frage, was zuerst kommen soll, Beitragsfreiheit oder Kita-Qualität, sollte sich im Idealfall nicht stellen. Natürlich würden wir uns wünschen, wenn wir beides gleichermaßen fördern könnten. Nachdem wir als rot-rot-grün zwei Kitajahre erfolgreich beitragsfrei machen konnten, hat für die SPD-Fraktion derzeit die Kita-Qualität Priorität. Darin fühlen wir uns von der Studie ausdrücklich bestärkt.“

Laut Bertelsmann muss sich eine Kita-Erzieherin um durchschnittlich 5,4 Kinder kümmern, in den Kindergartengruppen sogar um 11,1 Kinder. Demnach müsse eine Erzieherin oder ein Erzieher in Thüringen rechnerisch drei Kindergartenkinder mehr betreuen als in westdeutschen Bundesländern. Berechnungen der Bertelsmann-Stiftung zufolge müsste Thüringen bis 2030 rund 6.000 weitere Erzieherinnen und Erzieher einstellen, um eine Betreuung zu erreichen, die wissenschaftlichen Empfehlungen entsprechen würde. 

Dazu Dr. Hartung: „Das Bildungsministerium muss sich hier Gedanken machen, wie man ausreichend Fachkräfte gewinnt – sei es durch die Erhöhung der Ausbildungskapazitäten oder die Qualifizierung von Quereinsteigerinnen und Quereinsteigern. Eine Angleichung an den Personalschlüssel im Westen sollte mittelfristig das Ziel sein, so wie von den Autoren der Studien vorgeschlagen.

Wahlkreis Weimar II

Sprecher für Kultur, Bildung, Migration, Medien und Aufarbeitung