DRK-Manniske-Krankenhaus Bad Frankenhausen: Mittel aus dem Krankenhausstrukturfonds mitnichten verloren!
Mit Verwunderung haben die SPD-Abgeordneten des Thüringer Landtages aus der heutigen Presse entnommen, dass mit einem Betreiberwechsel des DRK-Manniske-Krankenhauses in Bad Frankenhausen die Strukturfondsmittel verloren seien. Das entbehrt jeglicher Grundlage.
„Eine zu schaffende kommunale Trägergesellschaft wäre selbstverständlich auch antragsberechtigt, sollte der Strukturfonds fortgesetzt werden“, erklärt der gesundheitspolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion Dr. Thomas Hartung. „Die nun anstehenden Umstrukturierungen würden dem eigentlichen Sinn des Strukturfonds sogar eher entsprechen, als die neue Schaffung einer Fachklinik.“ Und dass es Umstrukturierungen geben muss, wäre auch für eine kommunale Trägergesellschaft unumgänglich. Wichtig sei aber, dass eine fundierte Notfallversorgung nach den gesetzlichen Mindestvorgaben weiterhin an allen Standorten gegeben ist.
„Ich bin stolz darauf“, bemerkt die Abgeordnete Dagmar Becker (Wahlkreis Nordhausen) „dass unser kommunales Krankenhaus in Nordhausen als Keimzelle einer neuen kommunalen Trägergesellschaft fungieren könnte.“ Vor Ort habe man sich immer zum kommunalen Maximalversorger bekannt. Der Mehrwert einer kommunalen Trägerschaft zeigt sich auch darin, dass nicht, wie in anderen Kliniken, Servicebereiche an Billiganbieter ausgelagert worden sind.
Dem stimmt die Abgeordnete Dorothea Marx (Wahlkreis Sondershausen) zu: „Ich bin froh, dass nun ein Weg zum Erhalt der medizinischen Versorgung vor Ort geprüft wird. Auch wenn in einem solchen Verbund Klinikstrukturen verändert werden, bleiben die Standorte in Sondershausen und Bad Frankenhausen mindestens mit einer Basisversorgung erhalten, nun mit einem qualitativ hochwertigen Maximalversorger an der Seite.“
Alle drei Abgeordneten sind sich einig darüber, dass diese mögliche Rekommunalisierung – die erste in Thüringen seit der Wiedervereinigung – ein entscheidender Schritt in Richtung einer öffentlich verantworteten Gesundheitsversorgung sein kann. Es könnte ein Modell entstehen, das notwendige Umstrukturierung mit der Schaffung einer regionalen Gesundheitsversorgung so miteinander verknüpft, dass die Trennung zwischen ambulanten und stationären Strukturen keine Bedeutung mehr hat.
Hintergrund:
Ende Dezember soll das Manniske-Krankenhaus Bad Frankenhausen geschlossen werden, zumindest, wenn es nach dem Träger DRK geht. Für die Menschen vor Ort ist das nicht nur schwierig, sondern hat eine Verschlechterung der medizinischen Versorgung zur Folge. Sowohl der Landkreis Nordhausen als auch die Krankenhausgesellschaft Kyffhäuserkreis ziehen in Betracht, eine kommunale Krankenhausgesellschaft mit dem Manniske-Krankenhaus zu gründen.
Bianca Wiedemann
Stellvertretende Pressesprecherin

Dr. Thomas Hartung
Sprecher für Gesundheit, Migration, Kultur und Bildung

Dagmar Becker
Parlamentarische Geschäftsführerin | Sprecherin für Landwirtschaft, Forsten, Umwelt und Naturschutz

Dorothea Marx
Landtags-Vizepräsidentin | Sprecherin für Innenpolitik, Europa, digitale Gesellschaft und Kirchenpolitik (ev.)