Dr. Thomas Hartung: Praxisintegrierte Erzieherausbildung muss vom Land gesichert und ausgebaut werden
Bundesweit stehen aktuell 5.000 vergütete Ausbildungsplätze für Erzieherinnen und Erzieher auf der Kippe. Grund dafür ist der Ausstieg des Bundesfamilienministeriums aus der Ko-Finanzierung von PIA-Modellprojekten (praxisintegrierte Ausbildung von Erzieherinnen und Erziehern) für 2020.
„Wir werden in den nächsten Jahren mehrere tausend Erzieher-Vollzeitstellen besetzen müssen. Das werden wir mit einem Festhalten an der bisherigen vollzeitschulischen Erzieherausbildung nicht schaffen. Wir müssen daher zwingend neue Zielgruppen für die Arbeit in den Kindertagesstätten und den Schulhorten gewinnen und deswegen finanzielle Zugangshürden zur Erzieherausbildung beseitigen. Die Einführung einer praxisintegrierten vergüteten Erzieherausbildung ist dabei der richtige Weg“, so Dr. Thomas Hartung, der bildungspolitische Sprecher der SPD-Fraktion im Thüringer Landtag.
Nach der Streichung der Bundesmittel kann der 2020 startende zweite Ausbildungsjahrgang im Thüringer PIA-Modellprojekt finanziell nicht mehr vollständig abgesichert werden. Deshalb haben die Fraktionen von SPD, Die Linke und Bündnis 90/Die Grünen einen Antrag eingebracht, der eine vollständige Gegenfinanzierung aus Landesmitteln vorsieht.
„Mit dem Modellprojekt allein ist es aber nicht getan. Wir müssen PIA am Ende des Modellvorhabens rasch evaluieren und dann in optimierter Form zügig und mit mehr Ausbildungsplätzen in die Fläche bringen. Für uns Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten ist das ein zentrales Vorhaben, um die Erzieherinnenausbildung attraktiver zu machen, um mehr junge Menschen für die Arbeit in den Kitas und an den Schulhorten zu gewinnen und so die Betreuungsqualität in den Einrichtungen weiter verbessern zu können“, so Dr. Hartung.
Hintergrund:
Das Modellprojekt läuft in einem zweistufigen Verfahren über vier Jahre. Im Ausbildungsjahr 2019/20 stehen 61 Ausbildungsplätze zur Verfügung, für 2020/21 werden weitere 60 angeboten.
Bianca Mirsch
Stellvertretende Pressesprecherin
Dr. Thomas Hartung
Wahlkreis Weimar II
Sprecher für Kultur, Bildung, Migration, Medien und Aufarbeitung
Zuständig für:
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