Dr. Cornelia Klisch zur geplanten „Landarztquote“

Zum Gesetzentwurf der Gesundheitsministerin Heike Werner erklärt SPD-Gesundheitspolitikerin Dr. Cornelia Klisch:

„Der Gesetzentwurf reagiert auf ein drängendes Problem in Thüringen. Gerade in Regionen jenseits der A4 Städtekette fehlt es zunehmend an wohnortnahen Haus- und Fachärzten. Gleichzeitig steigt demografisch bedingt die Krankheitslast der Thüringer Bevölkerung und leider plant aktuell nur ein Drittel der Thüringer Medizin-Studenten in Thüringen für die Zukunft auch zu bleiben. Deshalb ist es gut und richtig, den Nachwuchs mit einem attraktiven Angebot für strukturschwache Gebiete zu gewinnen.“

Dr. Klisch verweist zugleich darauf, dass die sogenannte „Landarztquote“ nur einer von vielen Bausteinen sein kann, um die medizinische Versorgung in perspektivisch unterversorgten Gebieten zu sichern:

„Ich bitte das Gesundheitsministerium deshalb eindringlich, die erweiterte Richtlinie für die Niederlassungsförderung von Haus- und Fachärzten sowie Apothekern zu veröffentlichen.“

Die sei eigentlich schon zum Jahreswechsel fällig gewesen. Erst mit der Überarbeitung dieser Richtlinie könnten neben Hausärzten in Zukunft auch Fachärzte und Apotheker eine Förderung beantragen, wenn sie sich in einer bisher unterversorgten Region niederlassen oder eine bestehende Praxis bzw. Apotheke übernehmen. Diese Erweiterung der Förderung hatte der Landtag bereits vor einem Jahr beschlossen.

Hintergrund:

Im Oktober 2020 hatte der Thüringer Landtag der Regierung eine ganze Reihe von Aufträgen erteilt, um die medizinische und pharmazeutische Versorgung in allen Landesteilen zu gewährleisten. Dazu gehörten neben der „Landarztquote“ für angehende Mediziner:innen u.a. der Ausbau des Medizinstudiums in Jena sowie diverse weitere finanzielle und beratende Maßnahmen, um die Berufswahl für den ambulanten Bereich attraktiver zu machen.

Wahlkreis Erfurt IV

Sprecherin für Gesundheit, Pflege, Sport, Gleichstellung und Petitionen