Vielfalt an Lebensräumen und Arten sichern, vor Ort und in der Welt
Die Bundesrepublik hat bei der Weltnaturkonferenz in Montreal Ländern des globalen Südens weitere Unterstützung beim Erhalt der Biodiversität zugesichert. Denny Möller, naturschutzpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion hierzu:
„Das ist sinnvoll, denn Biodiversität ist kein Luxus, sondern eine entscheidende Lebensgrundlage. Zahlreiche Zusammenhänge, wie die Umwelt als Gesamtgefüge lebensfähig bleibt, sind nach wie vor nicht bekannt. Daher ist es umso wichtiger, eine reichhaltige und widerstandsfähige Umwelt zu erhalten, statt sie – wie zu oft – zu schädigen und dauerhaft zu zerstören.“
Mit dem Aufbau des Natura-2000 Stationsnetzwerkes konnte Thüringen erste Erfolge beim Schutz von Lebensräumen und deren tierischen und pflanzliche Bewohnern von bundesweiter Bedeutung erreichen. Beispielsweise haben sich die Bestände von Biber, Wildkatze, zahlreiche Vogelarten, aber auch Fledermausarten wie die Kleine Hufeisennase oder Fische wie das Bachneunauge oder die Westgroppe in Thüringen erholen können.
Neben der Sicherung von Mooren und Orchideenflächen sind zahlreiche Lebensräume an Gewässern, Wäldern, Wiesen und Feldern in den letzten Jahren durch eine aktive Förderpolitik erhalten und sogar ausgebaut worden. Programme wie KULAP für die Landwirtschaft sowie NALAP und ENL, aber auch der Ausbau von Großschutzprojekten wie dem Grünen Band oder des Nationalparks Hainich zeigt wirksam, wie es gehen kann.
Projekte wie diese können langfristig nur mit der aktiven Beteiligung der Praktiker:innen vor Ort in den Betrieben, Behörden und Verbänden gelingen: „Von der Ernährung über Medizin, der Reinigung von Wasser und Luft oder der nachwachsenden Bereitstellung von Rohstoffen wie Holz zeigt sich die Biodiversität meist geräuschlos tagtäglich im Leben aller Menschen. Sie betrifft uns alle“, erläutert Möller.
„Insbesondre mit Blick auf die landwirtschaftlichen Nutzflächen und Siedlungen ist das Thema Biodiversität noch nicht präsent genug. Das ist problematisch. Wir wissen nicht, wie viel durch kurzfristiges Handeln heute verloren geht, was wir in Zukunft dringen benötigen“, fasst Möller abschließend zusammen.