SPD-Fraktion will Konzept für mehr Ostdeutsche in Führungspositionen
Ostdeutsche sind in Spitzenpositionen bundesweit noch immer deutlich unterrepräsentiert. Das zeigt eine erstmals erhobene Statistik des Ostbeauftragten Carsten Schneider (SPD) über die personelle Besetzung in den Chefetagen von Behörden, Ämtern sowie Wirtschaft und Bildungseinrichtungen. Nur 13,9 Prozent aller Führungspositionen sind mit Mitarbeiterinnen oder Mitarbeitern besetzt, die gebürtig aus einem der ostdeutschen Bundesländer stammen.
„Das ist deshalb problematisch, weil es hier ganz pragmatisch um Repräsentanz geht. Wenn zum Beispiel die Bundesregierung alle Teile unserer Gesellschaft abbilden soll, dann kann sie nicht zum Großteil aus in Westdeutschland geborenen Vertreterinnen und Vertretern bestehen. Es ist gut und richtig, dass die Bundesregierung an diesem Umstand arbeiten möchte und hier Sensibilität zeigt. Dafür bin ich insbesondere Carsten Scheider sehr dankbar“, so die SPD-Arbeitsmarktpolitikerin Diana Lehmann.
Die SPD-Landtagsfraktion Thüringen widmet morgen ihre Aktuelle Stunde dem Thema „Die Repräsentanz gebürtiger Ostdeutscher in den Führungspositionen des Thüringer Arbeitsmarktes stärken.“
„Wir müssen sensibler dafür werden, dass es Ostdeutsche deutlich schwerer haben, in Führungspositionen zu gelangen, sogar in Ostdeutschland selbst. Wir sehen das in Hochschulen genauso wie in Unternehmen als auch in der Verwaltung. Deshalb fordern wir die Landesregierung auf, ebenfalls einen Bericht vorzulegen, der zunächst die Zahlen ermittelt, um anschließend ein Konzept mit Maßnahmen zur Verbesserung der Repräsentanz von Ostdeutschen in Führungspositionen vorzulegen und umzusetzen“, so Lehmann.
Diese Maßnahmen müssen zeitnah auf ihre Wirksamkeit evaluiert werden, reichen sie nicht aus, könne sich die Sozialdemokratin eine Ostquote ähnlich der Frauenquote vorstellen.