30-Stunden-Woche in der Pflege – SPD-Gesundheitspolitikerin lädt zum Runden Tisch

Die Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich in der Pflege gewinnt an Fahrt. Nachdem im April die Gewerkschaft ver.di für die Pflegekräfte der Arbeiterwohlfahrt Augsburg einen Tarifabschluss erzielt hat, wird nun bis 2023 die Arbeitszeit auf 35 Stunden abgesenkt.

„Es ist davon auszugehen, dass von diesem Erfolg eine bundesweite Signalwirkung ausgeht. Und wir in Thüringen wollen möglichst schnell nachziehen, zumindest wenn es nach uns Sozialdemokrat:innen geht“, so die Gesundheitspolitikerin der SPD-Landtagsfraktion, Dr. Cornelia Klisch.

Um die nötigen Voraussetzungen für eine Umsetzung in Thüringen und perspektivisch auch in ganz Deutschland zu diskutieren, hat die SPD-Gesundheitspolitikerin morgen Expert:innen zu einem Runden Tisch in den Thüringer Landtag eingeladen. Zu Gast sind die SPD-Bundestagsabgeordnete und Mitglied des Gesundheitsausschusses Tina Rudolph, der Thüringer Gesundheitsexperte Robert Büssow sowie die Thüringer Pflegeexpertin Birgit Green, ebenfalls dabei sind zudem die Präsidentin des Bundesarbeitsgerichts Inken Gallner sowie Herbert Weisbrod-Frey aus Heidelberg, Gewerkschaftsmitglied und Bundesvize der Arbeitsgemeinschaft der Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten im Gesundheitswesen.

„Wir wollen nun nach einer bisher eher theoretischen Debatte in die konkrete praktische Ebene eintreten. Bisher wurden trotz der sich verschärfenden Pflegekrise immer nur kleinere Stellschrauben gedreht. Mit dem Vorschlag der 30-Stunden-Woche wagen wir einen tiefgreifenden und wirkungsvollen Vorstoß, um den Beruf attraktiver für Nachwuchskräfte zu machen und die Beschäftigten in diesem Bereich wirklich zu entlasten“, so Dr. Klisch.

Deutschland würde mit der 30-Stunden-Woche kein Neuland betreten, andere Länder haben hier bereits erfolgreiche Erfahrungen gesammelt.

Wahlkreis Erfurt IV

Sprecherin für Gesundheit, Pflege, Sport, Gleichstellung und Petitionen