Equal Pay Day 2025: Zeit für echte Lohngerechtigkeit!

Auch im Jahr 2025 verdienen Frauen in Deutschland durchschnittlich weniger als Männer. Der Equal Pay Day am 7. März symbolisiert diesen Lohnunterschied. Bis zu diesem Tag arbeiten Frauen rechnerisch unbezahlt, während Männer seit Jahresbeginn für ihre Arbeit entlohnt werden.

Dazu erklärt die arbeitsmarktpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Thüringer Landtag, Dr. Cornelia Urban:

„Obwohl Thüringen eine der geringsten Lohnlücken in ganz Deutschland hat, liegt der bereinigte Unterschied immer noch bei 6 Prozent – trotz gleicher Qualifikation und gleicher Leistung. Laut aktuellen Berechnungen des DGB haben die Lohnunterschiede gravierende Auswirkungen: Über die Hälfte der erwerbstätigen Frauen (53 Prozent) kann mit dem eigenen Einkommen ihre Existenz nicht über den gesamten Lebensverlauf absichern. Noch dramatischer ist die Situation, wenn Kinder ins Spiel kommen: 70 Prozent der erwerbstätigen Frauen verdienen nicht genug, um sich und ihr Kind langfristig abzusichern. Diese Ungerechtigkeit können und dürfen wir nicht hinnehmen!

Fehlende Transparenz bei den Gehältern fördert Diskriminierung und den Gender Pay Gap. Die bis 2026 umzusetzende europäische Entgelttransparenzrichtlinie verpflichtet Arbeitgeber, ihre Löhne offenzulegen und nachvollziehbar zu machen – ein wichtiger Schritt für mehr Lohngerechtigkeit.“

Einen besonderen Augenmerk legt Dr. Urban auf Tarifverträge: „Das wirksamste Mittel gegen Lohnungerechtigkeit bleiben Tarifverträge. In tarifgebundenen Unternehmen ist die Verdienstlücke durchschnittlich zehn Prozentpunkte geringer. Frauen mit Tarifvertrag verdienen fast ein Viertel mehr als Frauen in nicht tarifgebundenen Unternehmen. Daher wird die neue Landesregierung die Tarifautonomie und die Tarifbindung in Zusammenarbeit mit den Gewerkschaften stärken. Das ist ein großer Schritt in Richtung Lohngerechtigkeit!“

Dr. Urban weiter: „Tätigkeiten in der Sozialwirtschaft werden häufig von Frauen ausgeübt. Wir als SPD setzen uns daher vehement für eine Stärkung der Sozialwirtschaft – als Rückgrat unserer Gesellschaft – ein, die mit einer Verbesserung der Wertschätzung und Anerkennung sozialer Berufe einhergeht. Auch die ungleiche Verteilung von Sorgearbeit trägt zum Gender Pay Gap bei. Eine gerechtere Verteilung der Familienarbeit, z.B. durch eine Familienarbeitszeit mit Lohnersatzleistung auf Bundesebene, ist unerlässlich.“

Wahlkreis Erfurt IV

Sprecherin für Gesundheit, Pflege, Sport, Gleichstellung und Petitionen