„Das Thüringer Sprach-Kita-Programm muss im bisherigen Umfang fortgeführt und auch verstetigt werden“, fordert Lutz Liebscher, der Vorsitzende der SPD-Fraktion im Thüringer Landtag. „Dafür wird sich die SPD bei den laufenden Haushaltsberatungen stark machen.“ Der Sozialdemokrat verweist darauf, dass jede fünfte Thüringer Kindertagesstätte von diesem Programm profitiert habe und bei der Vermittlung von altersgerechten Sprach- und Kommunikationskompetenzen gezielt gefördert worden sei. „Das dürfen wir nicht einfach abreißen lassen“, so Liebscher weiter, „denn das wäre völlig kontraproduktiv im Hinblick auf die von der Koalition beschlossene Stärkung der Sprachförderung in der frühkindlichen Bildung und den Schulen. Wir müssen vielmehr die in den Sprach-Kitas gesammelte Expertise nutzen, um sie allen Einrichtungen zugänglich zu machen.“
Der Sozialdemokrat spricht sich daher auch für eine Verstetigung des Programms im Sinne einer gesetzlichen Verankerung der Sprachförderung und der Finanzierung des dafür benötigten Fachpersonals aus. „Das Sprach-Kita-Programm ist bereits positiv evaluiert worden, das müssen wir jetzt nicht noch einmal tun. Hier muss jetzt gehandelt werden“, ist sich Liebscher sicher. „Das an den Sprach-Kitas bislang tätige zusätzliche Personal und die programmspezifische externe Fachberatung können wir auch nicht einfach über die verbesserten Betreuungsschlüssel für die Thüringer Kindertagesstätten nutzbar machen. Zum einen sollen die neuen Personalschlüssel die Betreuungssituation insgesamt verbessern und nicht bloß zur Deckung zusätzlicher Personalbedarfe herangezogen werden. Zum anderen ist ein Teil des Fachpersonals nach aktuellem Stand des Kindergartengesetzes überhaupt nicht förderfähig.“
Daher müsse das Gesetz vom Landtag entsprechend novelliert werden. Für die Zeit bis dahin sei die uneingeschränkte Fortführung des Sprach-Kita-Programms unerlässlich.