Die SPD-Fraktion im Thüringer Landtag ehrt Reinhard Schramm, den Vorsitzenden der Jüdischen Landesgemeinde Thüringen, mit einem Sonderpreis des Hermann-Brill-Preises. Diese Auszeichnung würdigt Schramms jahrzehntelangen unermüdlichen Einsatz für eine tolerante und offene Gesellschaft, frei von Rassismus, Rechtsextremismus und Antisemitismus.
Seit 1988 engagiert sich Reinhard Schramm aktiv in der Jüdischen Landesgemeinde, deren Vorsitz er seit 2012 innehat. Durch sein Wirken trägt er maßgeblich dazu bei, das jüdische Leben in Thüringen zu bewahren und zu fördern. In einer Zeit, in der antisemitische Ressentiments und Straftaten zunehmen, setzt er ein deutliches Zeichen für ein respektvolles Miteinander und die Aufarbeitung der Geschichte.
Die Landtagsabgeordnete Diana Lehmann hat Reinhard Schramm nominiert.
„Reinhard Schramm ist eine der außergewöhnlichen Persönlichkeiten, die unsere Gesellschaft dringend braucht“, betont Diana Lehmann. „Sein Engagement ist ein Vorbild für uns alle und zeigt, wie wichtig es ist, sich aktiv für Toleranz und Menschlichkeit einzusetzen.“
Neben seinem Einsatz innerhalb der jüdischen Gemeinde engagiert sich Schramm auch in der Bildungsarbeit. Er legt großen Wert darauf, die Geschichte seiner Familie und der jüdischen Gemeinschaft an nachfolgende Generationen weiterzugeben. Dabei hat er über viele Jahre hinweg mit Straftätern gearbeitet, um die Auswirkungen ihrer Taten zu verdeutlichen und einen Beitrag zur gesellschaftlichen Aufarbeitung zu leisten.
„Die jüdische Landesgemeinde und das jüdische Leben in Thüringen sind untrennbar mit unserer Geschichte verbunden. Es ist keine Selbstverständlichkeit, dass es heute wieder ein so aktives jüdisches Leben in Thüringen gibt. Dies verdanken wir auch Menschen wie Reinhard Schramm, die mit ihrem Einsatz dazu beitragen, dass unsere Gesellschaft ein Stückchen besser wird“, so Lehmann abschließend.
Über den Hermann-Brill-Preis:
Die Qualität unseres Miteinanders, unsere Fähigkeit, gemeinsam zu wachsen und das Leben für alle schrittweise besser zu machen, braucht hin und wieder einen starken Impuls von außergewöhnlichen Personen. Personen, die sich in besonderer Weise um ihre Mitmenschen kümmern, die keine Mühen scheuen, anderen zu helfen und die auch kein Blatt vor den Mund nehmen, wenn es ungerecht zugeht.
Hermann Brill gehörte zu diesen Personen. Er hat in der Weimarer Republik für die Demokratie gestritten, bis zuletzt den Nationalsozialismus bekämpft und sich den antidemokratischen Tendenzen des entstehenden DDR-Regimes eine klare Absage erteilt.
Menschen wie Hermann Brill braucht es, gerade in diesen unübersichtlichen Zeiten. Und Menschen wie Hermann Brill gibt es: Jede:r dritte Thüringer:in engagiert sich ehrenamtlich. Hunderttausende bringen sich in ihrer Gemeinde ein, packen im Sportverein mit an, in der Freiwilligen Feuerwehr, organisieren ehrenamtliche Nachbarschaftshilfe und unterstützen alle die, die Unterstützung brauchen.