Die Vereinten Nationen haben den „Orange Day“ am 25. November zum Tag gegen Gewalt an Frauen ausgerufen, um auf geschlechtsspezifische Gewalt und deren Allgegenwärtigkeit aufmerksam zu machen.
Spätestens seit dem Freiheitskampf mutiger Frauen im Iran, in Afghanistan, aber auch aktuell durch die anhaltenden Auseinandersetzungen in Nahost ist geschlechterspezifische Gewalt in der digitalen Welt allgegenwärtig und sichtbar. Das ist nicht nur schrecklich, sondern es macht einmal mehr deutlich, wie wichtig es ist, auf Gewalt gegen Frauen und Mädchen weltweit, aber auch hier bei uns in Deutschland aufmerksam zu machen.
Denn auch in Deutschland und selbst Thüringen sind die Zahlen alarmierend! In Thüringen sind sie sogar noch höher als im Bundestrend: Die Anzahl der Opfer häuslicher Gewalt ist im Vergleich zu 2021 um 18 Prozent gestiegen. Das bedeutet konkret, dass im letzten Jahr 3812 Menschen Opfer von häuslicher Gewalt in Thüringen waren. Bundesweit stirbt alle zweieinhalb Tage eine Frau sogar durch die Gewalt ihres Partners oder Ex-Partners.
Dazu die gleichstellungspolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, Dr. Cornelia Klisch: „Es ist erschreckend, dass es Gewalt gegen Frauen in unserem gesellschaftlichen Alltag noch immer gibt. Kampagnen wie dem Orange-Day ist es zu verdanken, dass wir heute im Jahr 2023 mehr darüber sprechen und Wege suchen, dieser Gewalt zu begegnen. Deshalb fordern wir Sozialdemokraten nicht nur eine härtere Bestrafung für Täter, sondern auch die Stärkung der möglichen Unterstützungsstrukturen. Deshalb setzen wir alles daran, schnellstmöglich gesetzlich klare und allseits zugängliche Unterstützungs- und Schutzstrukturen für alle von häuslicher Gewalt betroffenen Menschen auszubauen und überall in Thüringen wohnortnah zu schaffen.“
Auch Kampagnen wie die aktuelle „Handle – jetzt!“ Kampagne aller Thüringer Gleichstellungsbeauftragten soll Betroffene ermutigen, sich Hilfe zu suchen und auf bestehende Hilfs- und Beratungsangebote in Thüringen aufmerksam zu machen und damit für dieses Thema, das trotz allem noch oft im Verbogenen stattfindet, zu sensibilisieren.
In diesem Jahr stellt UN Women Deutschland die Gewalt gegen Frauen und Mädchen im öffentlichen Leben – inklusive der digitalen Welt – in den Fokus der Kampagne.
„Es ist absolut inakzeptabel, dass im Internet Gewalt gegen Frauen und Mädchen nicht nur verbreitet, sondern auch noch en vogue ist. Hier gilt es genauso ein STOPP-Zeichen zu setzen. Und jeder muss sich die Frage stellen, ob ein Weiterleiten nicht Täterhandeln noch bestärkt“, so Klisch.