„Wir wollen, dass sich alle Kinder und Jugendliche sowie deren Familien in Thüringen sicher fühlen. Das heißt auch, dass sie keine Angst davor haben müssen, dass ihnen rassistische Übergriffe drohen“, das sagt der Sprecher für Strategien gegen Rechts der SPD-Landtagsfraktion, Denny Möller, zu den heute vorgestellten Zahlen der Opferberatungsstelle ezra. Diese hat für das Jahr 2022 alle Angriffe und Gewalttaten, denen ein rechtes, rassistisches und antisemitisches Motiv zuzuordnen ist, erfasst und ausgewertet. Demzufolge waren im letzten Jahr 374 Thüringerinnen und Thüringer von derartigen Angriffen betroffen, darunter auch 103 Kinder und Jugendliche. Das entspricht einem Anstieg von 45 Prozent.
Dazu Möller: „Dieser besonders krasse Anstieg der Zahlen ist alarmierend. Die Untersuchungen zeigen, dass sich rund um das Demonstrationsgeschehen in der Pandemie und im Zusammenhang mit russischen Angriffskrieg eine neue Dimension der Mobilisierung aus dem rechten Spektrum entwickelt hat. Dies wurde auch von mehreren Expert:innen im Untersuchungsausschuss 7/3 bestätigt. Es gilt daher mit aller Kraft rechte, rassistische und antisemitische Gewalt zurückzudrängen.“
Im Namen seiner Fraktion dankt der Sprecher für Strategien gegen Rechts der Opferberatungsstelle ezra für ihren Einsatz und die Aufklärungsarbeit:
„Um diesen Trend aufzuhalten, ist für uns vor allem die Realisierung des Demokratiefördergesetzes wichtig. Denn nur mit einer starken Zivilgesellschaft können wir die Verbreitung von rassistischem, antisemitischem und rechtem Gedankengut etwas entgegensetzen. Ich danke deshalb ausdrücklich allen Akteurinnen und Akteuren aus der Zivilgesellschaft, die mit großem Einsatz für unsere Demokratie und eine offene Gesellschaft einstehen“, so der Sozialdemokrat abschließend.