Zum 1. Oktober steigt der Mindestlohn auf 12 Euro. Damit setzt die SPD ein zentrales Wahlversprechen um. In ganz Deutschland profitieren 6,6 Millionen Frauen und Männer davon. Auch im Freistaat bedeutet dieser Schritt eine kräftige Gehaltserhöhung – mehr als 260.000 Thüringerinnen und Thüringer profitieren von der Erhöhung, also 30 Prozent aller Beschäftigten im Freistaat. Das haben aktuelle Berechnungen des Hans-Böckler-Instituts ergeben.
„Es sind vor allem Frauen und Ostdeutsche, für die eine Erhöhung des Mindestlohns ein echter Gewinn ist. 12 Euro Mindestlohn bedeutet eine Gehaltserhöhung für 21,6 Prozent aller Beschäftigten allein in Ostdeutschland, für viele Thüringerinnen und Thüringern wird das einen sichtbaren Unterschied auf dem Lohnzettel machen. Gerade in Zeiten steigender Preise ist das ein wichtiger Schritt, um unser Land in der Krise zusammenzuhalten und für mehr Lohngerechtigkeit zwischen Ost und West zu sorgen“, sagt Diana Lehmann, arbeitsmarktpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion.
Die Erhöhung betrifft insbesondere Beschäftigte im Bereich Körperpflege, Floristik, Land-/Tierwirtschaft, Gastronomie, Reinigung und Einzelhandel. Friseure und Floristinnen, Kellner und Köchinnen, Verkäuferinnen und Putzkräfte. Kurzum: Die Leute, die das Zusammenleben am Laufen halten, aber deren Arbeitgeber auch auf Grund geringer Tarifbindung wenig bezahlen.
„Die Erhöhung des Mindestlohns auf 12 Euro ist für uns als SPD eine Frage des Respekts. Gute Arbeit muss auch gut bezahlt werden. Klar ist: Der Mindestlohn ist eine untere Haltelinie – darunter darf es nicht gehen. Gute Löhne gibt es vor allem dann, wenn Gewerkschaften und Arbeitgeberverbände miteinander Tarifverträge abschließen. Deshalb wollen wir in Thüringen auch weiterhin bei öffentlichen Vergaben die Tariftreue stärken“, so Lehmann weiter.
In einigen Thüringer Kreisen betrifft die Mindestlohnerhöhung sogar noch deutlich mehr Beschäftigte, als der landesweite Durchschnitt von 30 Prozent, z.B. im Landkreis Sonneberg (44 Prozent) und im Saale-Orla-Kreis (40 Prozent). Diese beiden Kreise gehören auch bundesweit zu denjenigen, deren Bevölkerung am stärksten von einem 12-Euro-Mindestlohn profitiert.