Etwa jeder zweite Ausbildungsplatz in Thüringen bleibt unbesetzt. Grund dafür ist die fehlende Anzahl von Bewerberinnen und Bewerber. Das meldet die Industrie- und Handelskammer nach einer Umfrage.
„Wir brauchen dringend gut qualifizierte Nachwuchskräfte, um den Strukturwandel, in dem wir uns befinden, meistern zu können. Damit sich junge Menschen für eine Ausbildung in Thüringen entscheiden, müssen wir die Rahmenbedingungen für sie verbessern. Das kann nur durch die gemeinsame Anstrengung von Wirtschaft und Politik gelingen“, sagt die arbeitsmarkt- und wirtschaftspolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion Diana Lehmann.
Essentiell ist für die Sozialdemokratin eine Steigerung der Tarifbindung: „Wenn wir wollen, dass Menschen in Thüringen einen sicheren Arbeitsplatz finden und unsere Wirtschaft beim aktuellen Strukturwandel begleiten, dann müssen sowohl die Arbeitsbedingungen als auch die Entlohnung attraktiv sein. Hier brauchen wir die Sozialpartner, die bereit sein müssen, Tarifverträge zu verhandeln.“
Weiterhin gehören für die Sozialdemokratin ein wohnortnahes Berufsschulnetz sowie die Fortführung eines Azubi-Tickets für den Thüringer Nahverkehr dazu. „Wichtig ist aber auch eine Absicherung der sozialen Infrastruktur, etwa ausreichend Betreuungsmöglichkeiten. Denn die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist für junge Menschen immer wichtiger bei der Wahl von Beruf und Ausbildungsbetrieb.“