SPD fordert im Gegenzug tägliche Tests an Grund- und Förderschulen
„Die Entscheidung des Bildungsministeriums, ab Montag die Maskenpflicht an den Grund- und Förderschulen im Unterricht wegfallen zu lassen, ist angesichts der Pandemieentwicklung in Thüringen vollkommen falsch und für den Schulbereich kontraproduktiv“, sagt Dr. Thomas Hartung, bildungspolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion.
„In Thüringen steigen die Inzidenzzahlen derzeit rasant an. Nach Angaben des Bildungsministeriums sind inzwischen 10 % der Schüler:innen und der Lehrer:innen mit COVID infiziert oder in Quarantäne und fast 20 % der Schulen können nur noch einen eingeschränkten Präsenzbetrieb aufrechterhalten.“ Gleichzeitig sei die Impfquote in der Altersgruppe der Thüringer Grundschüler:innen laut Robert-Koch-Institut mit nicht einmal 10 % erschreckend niedrig und weit unter dem Bundesdurchschnitt.
„In einer solchen Situation muss ich den Grund- und Förderschüler:innen, aber auch den Lehrer:innen weiterhin maximalen Schutz vor einer Infektion bieten und nicht die bisherigen Schutzstandards einfach zusammenstreichen“, betont der Sozialdemokrat. „Was das Bildungsministerium da beschlossen hat, geht für mich deshalb an der Realität vorbei.“
Dr. Hartung, der selbst Mediziner ist, fordert das Bildungsministerium auf, seine Fehlentscheidung entweder zurückzunehmen oder wenigstens an den Grund- und Förderschulen künftig tägliche COVID-Tests durchzuführen. „Wenn man die Schutzstandards derart reduziert, dann muss man im Gegenzug wenigstens versuchen, die Entwicklung des Infektionsgeschehens an den betroffenen Schulen engmaschig im Blick zu behalten“, sagt der SPD-Abgeordnete. „Das gelingt am besten mit täglichen Tests.“